Segare la vecchia

Ein alter venezianischer Brauch aus der Mitte der Fastenzeit wurde wiederbelebt: „Das Zersägen der Alten“ (Segare la vecchia).

Auf einigen venezianischen Plätzen verbrannte man zur Mitt-Fastenzeit „die Alte“, eine Strohpuppe. Es gibt aber eine noch ältere lokale Tradition, die vom Maskenhersteller und Bühnenbildner Gualtiero Dall’Osto und dem Historiker Danilo Reato jüngst wiederbelebt wurde: das „Zersägen der Alten“.
Dabei kommen symbolisch Frücht und andere kleine Geschenke zum Vorschein, die unter die Anwesenden des Spektakels verteilt werden. Die Bedeutung dieser Aktion ist mehr als offensichtlich, man möchte in der Mitte der Fastenzeit darauf hinweisen, daß sie bald vorüber sein wird, ein Gedanke, der die Vorfreude auf das Osterfest erhöht.

Am 20. März 2022 verband man unter den Bögen der Pescheria, des venezianischen Fischmarkts, diese alte Tradition mit dem Spiel der Commedia dell’arte. Die Gruppe „Siamo Luogo“ führte auf, das „Comitato Cittadini Campo Rialto Nuovo” übernahm die Schirmherrschaft.